Fachkräftemangel ist in vielen Branchen leider allgegenwärtig. Hier gilt es durch qualifizierte Zuwanderung, einer Schul- und Ausbildungsinitiative, vielen anderen Anreizen die betroffenen Branchen zu unterstützen. Viele Unternehmen sind sehr kreativ, um künftige Arbeitskräfte in ihren Betrieb einzubinden. Ein Vorschlag, der momentan die Runde macht, ist die 4‑Tagewoche bei vollem Bezug. Dass das ein attraktiver Vorschlag für Arbeitnehmer ist, ohne Frage. Doch wie sollen das die vielen klein- und mittelständischen Betriebe, die noch immer die Folgen der Corona-Pandemie und gestörter Lieferketten spüren, bewerkstelligen? Jetzt, wo Inflation und hohe Energiepreise zusätzlich Probleme mit sich bringen, wären das Kosten für den Mittelstand, die nicht tragbar sind. Unternehmen würden die Kosten für eine 4‑Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich unweigerlich an die Kunden weitergeben müssen und es würde zu massiven Preissteigerungen bei Produkten und Dienstleistungen führen. Preissteigerungen, die keiner haben will.
Dem politischen Vorschlag muss daher eine klare Absage erteilt werden, da er schlichtweg nicht umsetzbar, sprich bezahlbar ist – ganz zu schweigen davon, dass schon jetzt 2 Millionen Stellen unbesetzt sind.
Liliana Gatterer, Präsidentin des Bund der Selbständigen Deutschland e.V.