Der Normalbürger dagegen nutzt Dropbox & Co. schon lange und sieht darin in der Tat eine Erleichterung. Über Datenschutz und Vertraulichkeit wird selten nachgedacht. Es gibt aber auch ein praktisches Thema mit Blick auf die Zusammenarbeit. Oft werden Cloudspeicher genutzt, um gemeinsam auf Dokumente zugreifen zu können. Der Architekt stellt seine Pläne dem Bauträger und den Handwerkern praktisch und online zur Verfügung. Doch wie steht es mit der Nachverfolgbarkeit von Änderungen? Am 18.06.2015 um 20:00 Uhr lädt sich der Elektriker den aktuellen Plan herunter und druckt diesen für den nächsten Tag aus. 5 Minuten später fällt dem Architekten auf, dass er einen Planungsfehler gemacht hat und er ändert den Plan. Am nächsten Tag beginnt der Elektriker seine Arbeit mit einem „aktuellen“ Plan. Er arbeitet gut, schnell und sorgfältige und dennoch – falsch. Als der Bauträger den Fehler bemerkt sind alle Wände schon verputzt und nun soll der Elektriker das auf seine Kosten korrigieren. Schließlich kann jeder sehen, dass der aktuelle Plan die Änderung berücksichtigt. Und nun? Wer ist verantwortlich? Wer hat den Fehler gemacht? Der Fehler liegt in der Annahme, dass man mit einem Cloudspeicher immer aktuelle Daten zur Verfügung stellt. Der Zeitpunkt des Abrufes spielt eine entscheidende Rolle. Wenn Sie nicht in diese Falle treten wollen, dann denken Sie über die folgenden Tipps nach.
- Arbeiten Sie immer mit Versionen, die sich sowohl im Dateinamen als auch in den Kopf- oder Fußzeilen der gedruckten Dokumente wiederfinden. Z.B. „2015–06-18‑A Elektroplan.doc“. Die besondere Schreibweise des Datums (JJ-MM-DD) sorgt automatisch dafür, dass die Dokumente chronologisch richtig sortiert werden.
- Auch in der Cloud können Ordner die Übersicht verbessern. Z.B. “Elektro”, “Wasser”, “Trockenbau”.
- Führen Sie ein „Änderungsprotokoll“ zusätzlich zu den Dokumenten. Dort könnte man einfach chronologisch eintragen, welche Person zu welcher Zeit eine Änderung durchgeführt hat.
- Kurzfristige Änderungen müssen aktiv kommuniziert werden. Der Architekt hätte zusätzlich eine Mail an alle Beteiligten senden können.
- Dokumentieren Sie auch für sich selbst, welche Dokumente mit welchem Versionsstand die Basis Ihrer Arbeiten waren und verlassen Sie sich nicht darauf, dass diese Dokumente jederzeit in der Cloud abrufbar sind. Machen Sie sich also Kopien der relevanten Dateien.
Quelle: Ing.-Büro Günter Krembsler Nesseltaler Hof 1 66953 Pirmasens www.krembsler.de