Sellering: Beziehung zu Russland normalisieren
Im Interview mit WIRTSCHAFT+MARKT sagte Sellering: „Ich hoffe sehr, dass wir zu einem vernünftigen Dialog zurückkehren und die Probleme, die natürlich bestehen, auf Augenhöhe lösen. Die Sanktionen haben beiden Seiten geschadet und eigentlich nichts gebracht. Daher glaube ich schon, dass die Einsicht steigt, dass wir wegkommen müssen von der Eskalationsschraube und dem Gerede über den ‚Kalten Krieg‘. Wir müssen wieder partnerschaftlich mit Russland zusammenarbeiten und ich bin zuversichtlich, dass wir schon bald zu diesem Stil zurückkehren.“
Der SPD-Politiker kündigte an, dass es in diesem Jahr in St. Petersburg ein deutsch-russisches Wirtschaftstreffen geben werde, um die Kontakte zwischen Unternehmen und Institutionen aus Mecklenburg-Vorpommern und der russischen Partnerregion, dem Leningrader Gebiet, zu intensivieren. Ministerpräsident Sellering: „Wir konzentrieren uns auf die wirtschaftlichen Bereiche, die von den Sanktionen ausgenommen sind. Darüber hinaus arbeiten wir an einer guten Ausgangsbasis für die Zeit, wenn die Sanktionen fallen.“
BDS meint: Kommunikationskanäle abwürgen hilft niemandem
Sanktionen haben selten geholfen. Wir vom Bund der Selbständigen in Mecklenburg-Vorpommern sind für eine Lockerung. Politische Gründe bei Seite haben die Sanktionen am Kurs des politischen Russlands kaum etwas verändert. Wirtschaftlich hat Russland gelitten, aber auch Europa.
Eine Verständigung bekommt man nicht durch das Abbrechen und Einreißen von Brücken und Beziehungen. Gegenseitiges Verständnis und damit ein stabiler Zusammenhalt und eine gute Partnerschaft erreicht man nur durch Kommunikation. Wirtschaft und Handel war schon immer ein Motor für Kommunikation- die Europäische Union als politische Einheit ist aus wirtschaftlichen Bündnissen hervorgegangen. Warum fährt also die Politik nicht genau so?
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